Wir haben den Bergsport zusammen für uns entdeckt, es gibt viele positive Aspekte mit dem eigenen Partner Berge zu besteigen.
Allerdings folgen als Pärchen unerwartete Herausforderungen, die verborgenen Seiten des Partners zum Vorschein bringen.
Bei diesem Beitrag möchten wir unsere persönlichen Erfahrungen mit euch teilen.
Zwischen unseren anfänglichen Touren bis heute, hat sich einiges getan und wir mussten viel voneinander lernen und selbst an uns arbeiten.
Spannend wird es immer dann, wenn Grenzen erreicht werden oder man sich in einer Extremsituation befindet. Jeder reagiert in solch einer Situation anders, und die Frage ist, kann man mit dieser Reaktion umgehen.
UNSERE HERAUSFORDERUNGEN:
Unterschiedliche Techniken und Fähigkeiten
Unterschiedliches Tempo und Schwierigkeitsgrad
Unterschiedliche Kraft und Ausdauer
Wie sind wir damit umgegangen und was hat uns geholfen damit wir solche Situationen gemeinsam meistern:
RESPEKT
Ein respektvoller Umgang miteinander ist das A und O.
Auch wenn man nicht in allen Bereichen das sportliche Niveau des anderen hat, sollte man sich gegenseitig immer respektieren und unterstützen.
GRENZEN
Eigene Grenzen setzen, erweitern und akzeptieren.
Eigene Grenzen erweitert? Oder in Gefahr begeben? Zu einem bestimmten Zeitpunkt seinen inneren Schweinehund überwinden und an seinem persönlichen Limit zu kratzen oder auch nicht!
Wichtig ist, jeder muss für sich selbst sein Limit und seine Grenze bestimmen, und sich nicht von jemand anders drängen oder überreden lassen.
Alle Beteiligten sollten sich wohlfühlen. An die Grenzen und manchmal ein bisschen drüber gehen ist ok. Aber wenn ein Partner permanent körperlich und mental herausgefordert ist, weil keine oder nur wenig Rücksicht genommen wird, kann das schnell frustrieren oder sogar gefährlich werden.
Es ist wichtig das man sich selber kennt und weiß was man kann und was nicht. Der Partner kann aber auch eine große Hilfe sein um seine Grenzen zu erweitern, es ist sehr hilfreich wenn der andere an einem glaubt und man das Gefühl hat zusammen kann man es schaffen.
MOTIVATION
Gegenseitig motivieren und pushen. Allerdings muss die Balance stimmen.
In einigen Momenten tut es gut, wenn jemand die treibende Kraft ist. In anderen Momenten, kann es auch mal stressen.
Es bringt nichts wenn der Partner den Gipfel erreichen kann der andere aber nicht mehr genug Kraft oder Energie hat.
Zum Beispiel haben wir diese Tour abgebrochen:
Und ein Jahr später geschaft :)
EXTREMSITUATIONEN
Ruhe bewahren und einmal tief durchatmen, die Situation eventuell besprechen.
Ist dies nur eine Extremsituation für dich selber? Stecken beide in Gefahr? Ist es Zeit umzukehren, oder ist es eventuell nur für einen selbst eine Extremsituation und man verliert kurzzeitig die Nerven?
Es kann helfen wenn dich der Partner beruhigt und eventuell auf den Boden der Tatsachen zurückbringt. Manchmal sind Situationen nicht so schlimm, wie sie für einen selber wirken. Jedoch können Sie sehr schlecht ausgehen wenn man durch Nervosität fataler Fehler macht.
Einer muss Ruhe bewahren und einen klaren Kopf bewahren. Erfahrungsgemäß passiert aber auch genau das. Meistens der stärkere Part.
TEMPO
Alle gehen ihr eigenes Tempo… geht beim Wandern aber beim Bergsteigen oder andere Sportarten muss man zusammen bleiben. Man muss sich an den schwächeren/langsameren anpassen. Dies sollte von Anfang an klar sein.
Mit der Zeit kennt man seinen Partner und dies sollte zu keinen Diskussionen führen. Denn eine Menge Faktoren beeinflussen die individuelle Gehgeschwindigkeit. Länge der Beine, Schrittfrequenz, Fitnesslevel, Tagesform und Gepäckgewicht sind schon ziemlich wichtig, aber auch das Interesse des Einzelnen an seiner Umgebung.
Manche Faktoren kann man eventuell beeinflussen aber nicht alle.
AUSRÜSTUNG
Jeder muss seinen Kram selber tragen und sich auch mit der Ausrüstung auskennen.
Wir packen zusammen unsere Ausrüstung und checken gemeinsam ob wir alles dabei haben.
Der stärkere Partner nimmt zum Beispiel das Seil (die etwas schwereren Sachen). Wichtig ist aber jeder sollte im schlimmsten Fall alleine überleben können. Zum Beispiel sollte auch jeder sein eigenes Erstehilfeset mit dabei haben.
TOURENPLANNUNG
Wir besprechen zuerst im groben was wir machen möchten und wie schwer es werden soll. Danach sucht jeder für sich nach Touren. Wir legen dann gemeinsam fest welches Ziel es werden soll planen die Tour gemeinsam.
Beim Gipfelschnaps, nach einigen zurückliegenden Höhen und Tiefen, Anstrengungen und Glücksgefühlen, steht man dann gemeinsam oben und genießt den Ausblick. Und blickt vielleicht sogar auf den nächsten Gipfel, der neue gemeinsame Abenteuer bereithält.
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